Bandscheibenvorfall behandeln
Bandscheibenvorfall behandeln – Erste Schritte zur Linderung
Noch zwei Etagen aufwärts – fast geschafft. Nur der Kasten Wasser in Ihren Armen wird zur Herausforderung. Oh nein, auch das noch. Ein heftig ziehender Schmerz in der Lende verhindert jede weitere Bewegung. Ihr Körper fühlt sich an wie Blei, schwer und regungslos. Zudem ein ziehender Schmerz bis in den hinteren Oberschenkel. Schon wieder mein Ischias ? Im Moment hilft nur Folgendes: So schnell wie möglich zum Arzt. Kurze Zeit später erhalten Sie die Diagnose „Bandscheibenvorwölbung“ in der Lendenwirbelsäule. Fragen Sie sich nun, wie sich so ein Bandscheibenvorfall behandeln lässt?
Nur in den seltensten Fällen bedarf es einer Operation. Gerade bei Bandscheibenproblemen wirkt eine mobile Physiotherapie schmerzlindernd. Doch was können Sie darüber hinaus selbst tun?
Neben entzündungshemmenden Medikamenten helfen auch Wärmeanwendungen, wenn Sie Ihren Bandscheibenvorfall behandeln möchten. Suchen Sie sich hierfür eine Körperposition, bei der Sie weniger Rückenschmerzen spüren. Das kann die Seiten- oder die Rückenlage mit angewinkelten Beinen sein. Legen Sie die Wärmflasche nun unter Ihre Schmerzstelle. Gerade wenn Sie unter starken Muskelverspannungen im Rücken leiden, wirken Wärme und Ruhe wie Balsam. Doch bleiben Sie nicht zu lange inaktiv. Denn die richtige Bewegung für Ihren Körper ist zudem gut, um Stress abzubauen und sich zu entspannen. Und trinken Sie viel natürliches Wasser. Denn eine gute Flüssigkeitsversorgung (etwa 2-2,5 L/Tag) unterstützt die Regeneration Ihrer Bandscheiben. Je besser diese regenerieren, desto besser können Sie sich wieder bewegen.
Doch wie macht sich ein Bandscheibenvorfall noch bemerkbar?
Bandscheibenvorfall behandeln – Symptome und Risikofaktoren
Neben den typischen Rückenschmerzen zeigen Bandscheibenvorfälle in Hals- oder Lendenwirbelsäule jeweils folgende Symptome:
- Muskelverspannungen im Schulter-Nacken und Rückenbereich
- Schonhaltung der Wirbelsäule (gebeugte Lenden- oder Halswirbelsäule)
- Bewegungsstörungen der Wirbelsäule je nach Lage des Vorfalls (Hals- oder Brustwirbelsäule)
- Muskelschwäche der Arme oder Beine
- Sensibilitätsstörungen in den Extremitäten (Kribbeln, Taubheit in Armen oder Beinen)
- Schwindel- und Konzentrationsstörungen bei einem Vorfall der Halswirbelsäule
- Schmerzverstärkung beim Lachen, Husten oder Niesen
- Schmerzausstrahlung in die Beine und Füße oder in den Hinterkopf, Schultern, Arme und Hände
- Probleme Harn- und Stuhlgang zu kontrollieren
- Ausfall der Reflexe
Nun stellt sich natürlich die Frage, wie Sie einen Bandscheibenvorfall von vorne herein vermeiden? Folgende Tipps lassen sich mit etwas Disziplin im Alltag super umsetzen:
Tipps für Ihre gesunde Wirbelsäule
- Heben Sie schwere Lasten (z.B. Wasserkasten) immer mit kurzem Hebel. Tragen Sie das Gewicht also nah am Körper. Denn lange Hebel können einen Bandscheibenvorfall auslösen!
- Heben Sie schwere Dinge immer mit geradem Rücken! Gehen Sie beim Anheben des Gegenstandes lieber in die Knie als Ihren Rücken zu beugen. Denn dann führen die Hebelkräfte ggf. zum unerfreulichen Rückenleiden.
- Vermeiden Sie einseitige Bewegungen und Bewegungsmangel! Bevorzugen Sie in diesem Rahmen z.B. einen Rucksack als eine Tasche, die einseitig am Rücken getragen wird. Ein ergonomischer Arbeitsplatz ist außerdem wichtig, um Haltungsfehler zu vermeiden.
- Achten Sie auf eine gesunde Haltung! Richten Sie Ihren Rücken so oft es geht auf. Diese rückenfreundliche Position nimmt den Druck aus Ihren Bandscheiben und sorgt für mehr Bewegungsfreiheit Ihrer Wirbelsäule.
- Versuchen Sie regelmäßige Übungen Bandscheibenvorfall LWS sowie Rückenübungen zu machen. Bauen Sie hierbei Streckungen für Ihre Wirbelsäule mit ein! Diese sind besonders wichtig und entlasten Ihre Bandscheiben.
- Nutzen Sie hierbei auch Arbeitgeberangebote zur Rückenschule und Präventionskursen. Hier lernen Sie, wie Sie Ihre Bandscheiben am Arbeitsplatz und zu Hause selbst behandeln.
- Machen Sie Ausdauersport! Dieser führt zur wechselseitigen Be- und Entlastung Ihrer Wirbelsäulengelenke. Somit unterstützen Sie die Regeneration und Ernährung Ihrer Bandscheiben.
- Übergewicht ist ein weiterer Risikofaktor für das Entstehen von behandlungsbedürftigen Bandscheibenvorwölbungen. Versuchen Sie dieses möglichst abzubauen bzw. zu vermeiden.
Physiotherapeutische Behandlung eines Bandscheibenvorfalls
Entzündungshemmende Schmerzmittel und Injektionen haben oft unangenehme Nebenwirkungen. Darüber hinaus werden die chemischen Substanzen dieser Medikamente erst Wochen später von Ihrem Körper abgebaut und belasten diesen zusätzlich. Schauen Sie also, dass Sie so wenig wie möglich auf Schmerzmittel zurückgreifen. Konnten bildgebende Verfahren bei Ihnen einen Bandscheibenvorfall bestätigen? Dann stehen Ihnen viele Therapieoptionen zur Verfügung.
Eine mobile Massage unterstützt Sie dabei, Ihre Muskelverspannungen zu lindern.
Ergänzend dazu, wende ich als sektorale Heilpraktikerin für Physiotherapie Techniken aus der manuellen Therapie an. Diese korrigieren die Bandscheibenposition. Durch den Austritt des Bandscheibenkernes in Ihr Rückenmark, werden die dort verlaufenden Nervenwurzeln komprimiert. Dieser Druck verursacht Schmerzen und Schmerzausstrahlung im Versorgungsgebiet Ihrer Nerven. Entlastende und Raum gebende Techniken bewirken, dass sich die Bandscheibe wieder nach vorn – aus dem Rückenmark weg – bewegt. Aktive Übungen Ihrerseits unterstützen diese Behandlungen.
Zudem sorgt eine gut trainierte tiefe Rückenmuskulatur für eine stabile Wirbelsäule. Je stabiler diese also ist, desto unwahrscheinlicher sind behandlungsbedürftige Bandscheibenvorfälle.
Nehmen Sie gern persönlichen Kontakt auf, wenn Sie weitere Fragen zu diesen speziellen Rückenübungen haben.
Funktion Ihrer Bandscheiben – Exkurs für Interessierte
Doch weshalb sind Ihre Bandscheiben so wichtig? Im Prinzip erfüllen diese eine Stoßdämpfer-Funktion. Damit werden externe Einflüsse, wie Stöße und Druck abgefedert. Somit wird Ihr Körper effektiv vor Verletzungen geschützt. Weiterhin gewährleisten „richtig“ sitzende Bandscheiben ein hohes Maß an Beweglichkeit und Flexibilität Ihrer Wirbelsäule. Diese benötigen Sie, um Ihren Rumpf adäquat zu bewegen. Daher ist es nach einem Bandscheibenvorfall besonders wichtig, diesen richtig behandeln zu lassen. Regeneration und Stabilisation stehen hierbei im Fokus Ihrer Therapie.
Wussten Sie, dass Bandscheiben nicht durchblutet werden? Diese ernähren sich ausschließlich über Diffusion von Flüssigkeit im Zuge von Druck und Bewegung. Anders formuliert binden diese, abhängig von Ihren Bewegungen, Wasser. Je mehr Flüssigkeit Sie Ihrem Körper zuführen, desto besser sind Ihre Stoßdämpfer also mit Nährstoffen versorgt.
Trinken Sie auch ein großes Glas Wasser, bevor Sie schlafen gehen. Denn insbesondere nachts saugen sich Ihre Bandscheiben wieder mit Flüssigkeit auf.
Wenn Sie sich darüber hinaus noch ausreichend bewegen, wirken Sie einer vorzeitigen Degeneration Ihrer Wirbelsäule entgegen. Nun haben Sie viele Tipps, wie Sie Ihre Bandscheiben selbst behandeln können. Viel Erfolg wünsche ich Ihnen daher beim Umsetzen.