Arthrose behandeln

Arthrose behandeln – so geht’s!

Es ist Wochenende und das Wetter ist prächtig. Wie so oft, steht auch heute eine Wanderung im berliner Grunewald an. Nur bemerke ich seit längerem einen Schmerz im Knie. Dieser tritt oftmals nach dem Aufstehen auf. Laut Orthopäde handelt es sich – bildgebender Verfahren nach – um eine beginnende Arthrose, einer Verschleißerscheinung meiner Knorpel im Kniegelenk. Wie kann man Arthrose behandeln, frage ich mich ? Falls Sie ebenfalls von dieser Abnutzungsreaktion Ihrer Gelenke betroffen sind, kann ich Sie beruhigen. Arthrose lässt sich wunderbar behandeln. Und wissen Sie, was das Beste ist ? Sie selbst haben alles in Ihrer Hand. Denn mit regelmäßigem Muskeltraining und Bewegung verzögern Sie ein Fortschreiten Ihrer Arthrose.

Wie genau diese Übungen aufgebaut sein sollten, erfahren Sie im Verlauf dieses Artikels.

Zunächst beantworte ich Ihnen wichtige Fragen zur Entstehung, Symptomen und Ursachen dieser Verschleißerscheinung.

Was genau geschieht bei einer Arthrose?

Bei einer Arthrose wird Ihr Gelenkknorpel abgebaut. Dieser besitzt eine Pufferfunktion und schützt somit Ihre Gelenkflächen. Er ist also eine Art Stoßdämpfer, der die Kräfte, die auf Ihre Gelenke einwirken, abfängt und verteilt. Der Knorpelabbau im Gelenk ist ein fortschreitender Prozess und kann leider nicht rückgängig gemacht werden. Daher ist es so wichtig, eine beginnende Knorpeldegeneration rechtzeitig zu erkennen.

In der Schulmedizin wird die Arthrose als Gelenkerkrankung bezeichnet. Tatsächlich ist die Abnutzung der Knorpelmasse eher ein physiologischer Prozess und demnach keine Diagnose.

Also seien Sie nicht beunruhigt, wenn ein Knorpelverschleiß bei Ihnen festgestellt wird. Ihre Arthrose lässt sich gut behandeln.

Eines ist wichtig. Schonen Sie sich und Ihre Gelenke nicht zu stark! Ansonsten baut sich Ihre Knorpelsubstanz schneller ab. Bewegungseinbuße und Schmerzen sind somit vorprogrammiert.

Arthrose behandeln: Ihr therapeutischer Fahrplan

Wichtig ist, die Ursachen abzurufen, die bei Ihnen zum Knorpelverschleiß geführt haben.

Welche Ursachen sind für Gelenkverschleiß verantwortlich?

  • Bewegungsmangel
  • einseitige Belastungen bei der Arbeit (sitzende Tätigkeit, Arbeit am Computer) → gebeugte Haltung und Überlastung des Handgelenkes
  • körperliche Überbeanspruchung (z.B. Über-Kopf-Arbeiten als Maler)
  • Übergewicht
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes, Gicht und Rheuma
  • Gelenkfehlstellungen
  • traumatische Prozesse (Unfälle, Verletzungen)
  • Altersbedingte degenerative Prozesse

Sehr häufig geht eine Arthrose nämlich mit Fehlhaltungen und einseitigen körperlichen Belastungen einher. Diese führen zu einer überhöhten Muskelpannung. Folglich kommt es zu einer starken Druckbelastung in Ihren Gelenken. Versuchen Sie demnach Fehlhaltungen abzubauen und Ihr muskuläres Gleichgewicht wiederherzustellen. Vermeiden Sie außerdem einseitige Belastungen am Arbeitsplatz und beim Sport. Falls Sie an Übergewicht leiden, sollten Sie dieses abbauen und Ihre Ernährung umstellen.

An welchen Gelenken zeigt sich Arthrose überhaupt?

Besonders häufig treten Verschleißerscheinungen im Knie-, Hüft-, Ellenbogen-, Schulter- und Handgelenk auf. Auch die Wirbelsäulengelenke können von degenerativen Prozessen betroffen sein.

Folgende Symptome stehen bei einer Knorpeldegeneration im Vordergrund:

  • Schmerzen in Ruhe und bei Bewegung
  • Entzündungen (phasenweise Schwellung und Überwärmung im Gelenk)
  • Bewegungseinbuße an dem betroffenen Gelenk
  • Schonhaltung
  • Gelenksteifigkeit / Gelenkgeräusche

Zur Auflösung Ihrer Beschwerden ist es nun wichtig, die Vorlieben Ihres Knorpels kennenzulernen. Somit lassen sich Ihre Symptome nachhaltig verringern. Zufriedenheit und eine aktive Lebensgestaltung rücken wieder in greifbare Nähe.

Arthrosebehandlung: Was Ihr Gelenkknorpel liebt …

Ihr Knorpel wird ernährt über die sogenannte Gelenkflüssigkeit (Synovia). Bei einem stetigen Wechsel von Be- und Entlastung erreichen Sie also eine Ernährung Ihres Gelenkknorpels und Ihrer -kapsel. Dadurch wird ein Abbau von Knorpelmasse verhindert oder falls bereits vorhanden, verzögert. Ihre Synovia enthält Hyaluronsäure, welche Wasser speichert und sehr druckbeständig ist. Je regelmäßiger und gleichmäßiger Sie sich bewegen, desto besser wird Ihr Gelenk mit Synovia ernährt. Je günstiger die Ernährungssituation Ihres Gelenkes ist, desto funktionsfähiger und gesünder ist Ihr Knorpel.

In der manuellen Therapie gibt es tolle Methoden, eine Arthrose zu behandeln. Hierbei spielen Be- und Entlastungseffekte innerhalb Ihres Gelenkes eine entscheidende Rolle. Diese erreicht der Therapeut mit Hilfe von Kompressions- und Traktionstechniken. Mit anderen Worten gibt es hierbei ein Wechselspiel von Druck und Zug. Anwendung finden diese wirksamen Behandlungen an jedem Gelenk, welches Ihnen Beschwerden macht. Im Fokus der Therapie steht außerdem der schmerzlindernde Effekt.

Gezielt kann somit speziell Ihr Knorpel oder Ihre Gelenkkapsel angesprochen werden. In diesem Rahmen kann Sie auch eine Schmerztherapie nach Liebscher und Bracht weiterbringen. Bei dieser Methode behandelt der Physiotherapeut schmerzhafte Knochendruckpunkte in der Region Ihres betroffenen Gelenkes. Muskuläre Dehn- und Stabilisationsübungen ergänzen das passive therapeutische Programm.

Gängige Behandlungsmethoden hinterfragen

Tatsächlich stehen Ihnen viele Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Falls Sie an einem Knorpelverschleiß leiden, wird Ihr Arzt Ihnen verschiedene Therapieansätze vorstellen. Neben Bewegung und Physiotherapie werden gern auch weitere Maßnahmen vorgeschlagen. Hierzu zählen u.a. die Verordnung von Schmerzmitteln. Diese belasten dauerhaft Ihren Magen und Ihre Leber.

Ebenfalls kann es passieren, dass Ihnen Ihr Orthopäde Hyaluronsäure- oder Cortisoninjektionen in das betroffene Gelenk spritzen möchte. Die Wirksamkeit dieser Mittel ist umstritten und nicht nachhaltig. Das bedeutet, dass Ihre Symptome einige Zeit unterdrückt werden und schließlich nach ein paar Monaten zurückkehren. Von Cortison ist ebenfalls abzuraten, da dieses Ihre Knochensubstanz schädigt.

Weiterhin könnte man Ihnen Arthroskopien und sonstige operative Eingriffe vorschlagen. Gelenköffnungen sind immer problematisch, da dann Sauerstoff in Ihr Gelenk eindringt. Somit verändert sich der PH-Wert in Ihrem Gelenk, wodurch der Knorpelabbau sogar noch beschleunigt wird.

Seien Sie also wachsam und hinterfragen Sie zunächst mögliche Angebote. Nehmen Sie sich Zeit und überdenken Sie Ihre Entscheidung zu Hause in aller Ruhe! Holen Sie sich im Zweifelsfall eine professionelle Zweitmeinung! Gern können Sie auch mich kontaktieren.

Im Vordergrund sollten überwiegend Bewegungstherapien und regelmäßiges Muskeltraining stehen. Lassen Sie Ihrer körperlichen Kreativität freien Lauf. Vom Schwimmen über Rad fahren bis hin zu beruhigenden Spaziergängen in der Natur ist sicherlich auch für Sie die richtige Sportart dabei.

Neben körperlichen Faktoren beeinflussen auch soziale und seelische Prozesse die Entstehung von Beschwerden und insb. Schmerzen. Daher ist es wichtig, sich auch als Ganzes zu sehen und Ihr zugrunde liegendes Gesundheitsproblem aus verschiedenen Winkeln zu betrachten. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen beste Gesundheit. Bleiben Sie auf dem richtigen Weg. Bleiben Sie aktiv!

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