Mobile Physiotherapie

Atemübungen bei COPD

Atemübungen bei COPD – Was können Sie selbst tun?

Sind Sie von COPD, der chronisch entzündlichen Lungenerkrankung, betroffen? Oder sind Sie ein/e Angehörige/r oder Freund/in eines Menschen in Berlin, der mit der Diagnose COPD konfrontiert ist?  Falls ja, erfahren Sie hier, welche Atemübungen bei COPD hilfreich sind.

Welche physiotherapeutischen Möglichkeiten haben Sie nun im Umgang mit dieser Lungenkrankheit? Und wie lassen sich diese leicht in Ihren Alltag integrieren?

Neben Ihren Atemtechniken bei COPD sind hier einmal weitere wichtige Therapieelemente für Sie zusammengefasst:

Da die Atemnot und das erschwerte Ausatmen bei einer COPD im Vordergrund stehen, brauchen Sie zuverlässige Atemübungen, mit denen sich Ihre Symptome beeinflussen lassen.

Im Zentrum Ihrer Atemtechniken stehen:

Gern bin ich als mobile Physiotherapeutin für Sie da. Auf Wunsch erstelle ich mit Ihnen einen individuellen therapeutischen Fahrplan, abhängig von Ihren Hauptsymptomen und Einschränkungen.

In einer anfangs begleiteten Atemtherapie ist es oftmals leichter, die erlernten Atemübungen zu festigen. Außerdem haben Sie Ihren eigenen „Übungskoffer“ immer und überall dabei. Draußen beim Spaziergang, an der Kasse im Supermarkt oder beim Arzt im Wartezimmer haben Sie Ihre passenden Atemübungen bei COPD parat.

Einfache Atemtechniken bei COPD – Ihr Weg ist das Ziel

Lippenbremse

Wenn Sie mit dieser Atemübung beginnen, atmen Sie die Luft zuerst durch die Nase ein. Anschließend atmen Sie durch locker geschlossene Lippen wieder hinaus. Während Ihrer Ausatmung entsteht ein Widerstand, wodurch sich Ihre Atemluft in Ihre Bronchien zurückstaut und diese erweitert. Dadurch füllen sich diese mit Luft, wodurch Ihre Bronchien länger geöffnet bleiben.

Dadurch lässt sich die eingeschlossene Atemluft in Ihren Lungenbläschen wieder leichter ausatmen.

So beugen Sie also einer Lungenüberblähung und einem Zusammenfallen Ihrer Luftbläschen (Emphysem) vor.

Wiederholen Sie diese Atemtechnik ca. 5 Mal hintereinander.

Darüber hinaus atmen Sie mit der Lippenbremse länger aus, wodurch Sie sich und Ihren Körper leichter entspannen.

Verlängerte summende Ausatmung

Eine weitere Atemtechnik bei COPD ist die verlängerte Ausatmung auf einen summenden oder brummenden Ton wie z.B. „SSS“ oder „WWW“. Dabei geraten Ihre Bronchien in Schwingungen und Vibrationen, wodurch Sie das dort gebildete Sekret besser lösen und abhusten. Atmen Sie dazu wie gewohnt in Ihrem Rhythmus weiter und wiederholen Sie das summende Ausatmen ca. 5 Mal hintereinander. Insbesondere dann, wenn Sie Atemnot bekommen und sich körperlich belasten.

Ein weiterer Effekt ist, dass sich Ihre Atmung beruhigt und Sie sich besser entspannen.

Atemerleichternde Positionen

Auch Ihre Sitz- und Standposition entscheidet darüber, wie sie atmen. Bei der COPD sind Ihre Atem- und Atemhilfsmuskeln sehr stark beansprucht. Ihr Zwerchfell und Ihre Rumpfmuskulatur verkrampfen aufgrund Ihrer erschwerten Ausatmung. Das zehrt auf Dauer an Ihren körperlichen und seelischen Kräften. Eine Abhilfe schaffen hierbei Positionen wie der Kutschersitz. Hierbei entspannen Sie Ihre Atemmuskeln, dehnen Ihren Rumpf und vergrößern schließlich Ihre Atemfläche. Als positiver Effekt beruhigt sich außerdem Ihre Atmung und Sie atmen wieder tief durch.

Wie genau der Kutschersitz funktioniert, erfahren Sie in meinem Artikel über Atemgymnastik.

Weitere Tipps im Umgang mit COPD

Nun haben Sie wichtige Atemtechniken im Umgang mit einer COPD kennengelernt. Infolge der verringerten Elastizität Ihres Lungengewebes wird Ihre Lunge ebenfalls schlechter belüftet.

Dies können Sie aufhalten, indem Sie Ihren Brustkorb und Ihr Lungengewebe bewegen und dehnen.

Auch regelmäßige sportliche Aktivierung, im Rahmen einer mobilen Physiotherapie oder in speziellen Lungensportgruppen sind gut für Sie geeignet. Darüber hinaus helfen Ihnen Entspannungsübungen im Alltag besser mit der COPD umzugehen und ggf. körperliche Veränderungen wie eine aufkommende Atemnot leichter wahrzunehmen. Auch alltägliche Belastungen im Privat- und Berufsleben können Stress verursachen. Die Auslöser hierbei zu finden und Stress abzubauen kann sich positiv auf die Symptome Ihrer COPD auswirken.

In den folgenden Übungen erfahren Sie, wie Sie Ihren Brustkorb bewegen und Ihr Lungengewebe effektiv dehnen. Nur so nimmt Ihre Lunge auch mehr Sauerstoff auf, wodurch Sie leichter atmen.

Bewegung und Dehnung Ihrer Lunge

Streckung Ihres Rückens

Setzen Sie sich bequem auf einen Stuhl und stellen Sie Ihre Füße parallel (ohne Schuhe) auf den Boden. Richten Sie nun Ihre Wirbelsäule auf und ziehen Sie Ihre Schultern nach hinten unten. Hierbei bewegen sich Ihre Schulterblätter in Richtung Wirbelsäule. Das spannt ganz schön im Rücken, was ? Lösen Sie diese Bewegung nun ganz langsam wieder auf. Nun wiederholen Sie diese Rückenübung ca. 5-10 Mal. Atmen Sie dabei ruhig weiter. Achten Sie außerdem auf Ihre individuelle Belastungsgrenze und machen, wenn Sie es brauchen, eine Pause.

Seitneigung Ihrer Wirbelsäule

Setzen Sie sich auf einen Hocker und richten Sie Ihre Wirbelsäule, so gut es geht, auf. Ihre Schultern sind dabei entspannt und Ihre Hände ruhen locker auf Ihren Oberschenkeln. Nehmen Sie nun einen Arm, z.B. Ihren Rechten seitlich nach oben, bis Ihre Hand Ihren Hinterkopf erreicht. Bewegen Sie Ihren rechten Arm nun zur gegenüberliegenden Körperseite nach links. Dabei neigt sich Ihre Wirbelsäule zeitgleich auch nach links. Ihr rechter Arm über dem Hinterkopf sowie Ihr Rücken bewegen sich nun zusammen nach links. So entsteht eine Dehnung Ihres rechten Lungenflügels. Hierbei verbessert sich also auch die Belüftung Ihrer rechten Lungenseite. Weiterhin werden Ihre Zwischenrippenmuskeln rechts gedehnt, wodurch Ihr Brustkorb beweglich bleibt.

Das Ganze wiederholen Sie nun mit der linken Seite, sodass Ihr linker Lungenflügel elastischer wird. Gehen Sie ca. 5-10 Mal in die Seitneigung und lösen Sie jede Bewegung langsam wieder auf. Achten Sie auch hierbei auf eine ruhige Atmung durch die Nase ein und den Mund wieder aus.

Für Interessierte – Was genau bedeutet die Diagnose COPD?

Bei der COPD handelt es sich um eine chronisch entzündliche Lungenkrankheit, die in vier Stadien eingeteilt wird. Infolge entzündlicher Prozesse verengen sich hierbei Ihre kleinsten Bronchien. Im Zuge dessen entstehen Schleimbildung in den Bronchien, Husten und Atemnot. Verursacht werden diese Vorgänge durch das Rauchen.

Im weiteren Krankheitsverlauf werden Enzyme freigesetzt, die die elastischen Fasern Ihrer Lunge zerstören. Dies bedeutet, dass Ihre Bronchien sowie Ihr Lungengewebe an Dehnfähigkeit verlieren.

Ihre Einatmung funktioniert dabei weitestgehend normal. Nur ausatmen können Sie erschwert infolge der vermindert dehnbaren Bronchien.

Dabei bleibt Ihre Atemluft nun in Ihren kleinsten Bronchien und Lungenbläschen (dort findet der Gasaustausch statt) gefangen. Mit größerer Anstrengung versuchen Sie nun diese eingeschlossene Luft wieder auszuatmen. Dabei bauen Sie so viel Spannung im Brustkorb auf, dass Ihre Lungenbläschen (Alveolen) durch diesen zusätzlichen Druck von außen kollabieren.

Die vorherige Überblähung und das Zusammenfallen Ihrer Lungenbläschen wird als Emphysem bezeichnet.

Tatsächlich stehen nun weniger Lungenbläschen für den lebensnotwendigen Gasaustausch zur Verfügung. Dies hat zur Folge, dass alltägliche Aktivitäten anstrengender werden aufgrund der fehlenden Luft.

Zum Glück unterstützen Sie Ihre individuellen Atemübungen bei COPD, Medikationen sowie effektive Inhalationstherapien im Umgang mit dieser Lungenerkrankung.

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